Hoteltest: Fletcher Badhotel Callantsoog ***, Niederlande

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Hoteltest: Fletcher Badhotel Callantsoog ***, Niederlande

Paashaas
Veröffentlicht von Paashaas in Urlaub mit Hund · Montag 24 Feb 2020
Diesmal führt uns der Hoteltest nach Callantsoog, ein kleiner Küstenort in der Provinz Nordholland, der hauptsächlich vom Tourismus lebt. Die Anreise ist aus dem Ruhrgebiet schon eher lang, doch die Lage direkt am Strand entschädigt für alles.  
Uns erwartet ein stürmisches Wochenende. Da wir frühzeitig losgefahren sind, zieht es uns vor dem Check-In erst einmal ans Meer. Am Rand der Dünen stehen kostenlose Parkplätze bereit. Der Fußweg später zum Hotel dauert vielleicht 5-10 Minuten.
Als wir aus dem Wagen steigen, fegt uns die kräftige Salzluft direkt ins Gesicht! Traumhaft! Wir erklimmen den Dünenweg und können unseren Hund Tapsy direkt frei laufen lassen. Denn in den Wintermonaten herrscht keine Leinenpflicht! Nach der ersten Kurve erblicken wir ein aufgepeitschtes Meer und einige Menschen, die sich am Strand den Wind um die Nase blasen lassen. Einige Hunde toben bereits vergnügt am Strand. Die Fahrtzeit ist sofort vergessen, der Kurzurlaub beginnt! Links die Küste hinunter stehen 3 Strandpavillons, die auch trotz des eher usseligen Wetters geöffnet sind, nach rechts erwartet uns nichts als Natur pur. Herrlich unkompliziert und optimal für lange Spaziergänge mit oder ohne Hund. Es ist kalt und windig, aber absolut entspannend.

Check-In
Wir sind dann gut eine halbe Stunde vor der offiziellen Check-In-Zeit im Hotel und werden mehr als freundlich empfangen. Unser Zimmer ist noch nicht ganz fertig. Da wir noch rund 10 Minuten hätten warten müssen, gibt uns die freundliche Dame einfach ein anderes Zimmer, das schon gereinigt ist. Sie erklärt uns sogar alles auf Deutsch. Mit der Buchung ist alles super. Wir müssen lediglich das Autokennzeichen noch angeben zur kostenfreien Nutzung des hoteleigenen Parkplatzes. Der erste Eindruck: Wow, hier sind wir willkommen und alles sieht sehr freundlich und gepflegt aus. Wir fühlen uns wohl. Über Treppe oder Aufzug können wir in die erste Etage gelangen, wo unser Zimmer liegt. Der Flur ist stilvoll und sauber. Der dicke Teppich schluckt beinahe jedes Geräusch.

Als wir die Tür aufschließen, sind wir von der Größe mehr als überrascht. Wow, das nenne ich mal groß und stilvoll eingerichtet. Dazu der herrliche Blick auf die nahegelegenen Dünen. Das ist mal richtig klasse. Einziger Minuspunkt ist die direkte Lage des Hotels an der Hauptstraße. Öffnet man die herrlich großen Fenster, wird es sicher laut. Sind die Fenster geschlossen, hört man fast nichts. Toll!
Auch das Badezimmer ist hell und freundlich gestaltet und alles ist sauber. Lediglich der große Spiegel ist an einigen Stellen matt und wirkt dadurch etwas schmutzig, was er aber gar nicht ist, nur als halt und zermackt. Die Toilette ist für meinen Geschmack sehr niedrig, ansonsten ist alles super. Die Gestaltung der Dusche mit den Möwen vermittelt Urlaub pur, genau wie das Sandbild über dem großen Bett. Alles ist freundlich und auf Urlaub getrimmt. Das gefällt mir gut! W-Lan ist gratis und es gibt einen Flach-TV, allerdings als deutsches Programm nur ZDF. Uns stört das nicht! Neben einer riesigen Couch gibt es auch noch einen kleinen Tisch, 2 Sessel und einen Schreibtisch. Die Beleuchtung des Zimmers ist durch viele kleine Lampen gewährleistet, die größere Deckenlampe bringt eher wenig Licht. Extras wie Wasserkocher oder Föhn gibt es nicht im Zimmer.

Restaurant:
Das Restaurant ist aber durchgehend geöffnet bis 22:30 Uhr.
Da wir keine Platzreservierung vornehmen müssen, ist es uns freigestellt, wann wir speisen wollen.
Als wir zum Dinner das Restaurant betreten, müssen wir nur unsere Zimmernummer angeben. Der Service ist erst auf Englisch, später dann auf unseren Wunsch hin auf Holländisch, auch die Speisekarte wird in diesen beiden Sprachen angeboten. Voll okay für uns! Wir haben ein 3-Gänge-Menü mitgebucht und können zwischen 2 Vorspeisen und je einem Fleisch-, Fisch oder vegetarischem Gericht wählen. Als Dessert gibt es eine Überraschung vom Chefkoch.

Essen und Getränke werden schnell serviert. Die Bedienung ist aufmerksam aber nicht aufdringlich. Alles ist super harmonisch, der Service ist hervorragend und freundlich. Die Speisen sind liebevoll angerichtet und sehr schmackhaft. Der Speisesaal ist zwar groß, aber durchaus schön gestaltet und wirkt durch die vielen kleinen Sitzecken gemütlich. Hunde sind im Restaurant nicht gerne gesehen, was uns aber auch nicht stört.
Das Außengelände des Hotels ist grün umrandet, sodass auch abends die Hunderunde schnell und gut erledigt werden kann. Etwas weiter entfernt gibt es sogar einen kleinen Wald und direkt gegenüber Felder. Also optimal für Gassi-Runden. Die Eingangstür ist bis 23 Uhr offen, danach kommt man mit einem Code jederzeit rein oder raus.

Der gute Eindruck setzt sich auch am Frühstücksbuffet fort. Alles ist zwar etwas einfacher gehalten, doch es fehlt an nichts. Lediglich die Auswahl von Frischobst hätte für meinen Geschmack etwas ausgiebiger sein können. Es gab an beiden Tagen „nur“ Orangen und Äpfel. Doch ich denke, damit kann jeder gut leben.
Als wir nach dem Frühstück das Zimmer verlassen wollen, stehen die Reinigungskräfte schon bereit. Sie fragen zuerst einmal nach unserem Hund und sind begeistert und freuen sich darüber, ihn begrüßen zu dürfen. Dann fragen sie nach unseren Wünschen für den Zimmerservice. Einfach klasse.
Dieser gute Eindruck setzt sich übrigens die ganze Zeit im Hotel fort. Alle sind äußerst herzlich und tierlieb. Das fühlt sich richtig gut an.

Wellness:
Der Wellness-Bereich im Hotel ist wie das gesamte Hotel sehr sauber und liebevoll gestaltet. Neben einem recht großen Schwimmbad mit Yakuzi gibt es Sauna, Solarium, Squash, Billard und einiges mehr.  Einziger Kritikpunkt ist, dass es keinen direkten Weg in diesen Bereich vom Zimmer aus gibt. Man muss zwangsläufig durch die Rezeption, was in Badekleidung nicht so angenehm ist. Am Schwimmbad gibt es dann zwar eine Umkleidemöglichkeit, jedoch keine Schränke zur Unterbringung der Straßenkleidung. Das ist ein wenig ungünstig gelöst, aber nicht weiter tragisch, da das Ambiente im Schwimmbad für alles entschädigt. Im Wellness-Bereich stehen auch Föhns zur Verfügung. Ich komme in den Genuss, lange Zeit ganz alleine im Bad zu sein, herrlich entspannend.

Umgebung:
Callantsoog selbst ist ein kleiner Touristenort mit vielen Cafés, Restaurants, Souveniershops, Albert Heijn und noch einigen anderen Geschäften. Der Ortskern ist direkt am unteren Rand der Dünen gelegen, man hört das Meer rauschen. Über einen gut befestigten Weg gelangt man auf direktem Weg zum langen Sandstrand. Im näheren Umfeld gibt es ein Wandergebiet in den Dünen, für das ein kleines Zutrittsgeld gezahlt werden soll. Dort sind Hunde jedoch verboten, sodass wir diesen Bereich nicht erkunden. Wer mit Auto oder Rad da ist, kann neben herrlicher Natur auch noch anderes erleben: Den Helder mit der Fähre rüber nach Texel ist nur gut 15 Kilometer entfernt.
Die höchste Naturdüne liegt in Schoorl, knapp 9 Kilometer die Küste hinunter. Das dazugehörige Wandergebiet ist so groß, dass man sich dort mehrere Tage aufhalten kann, ohne alles erkundet zu haben. Dazwischen befinden sich jeweils diverse Touristenorte mit viel Strand. Selbst Amsterdam ist mit dem Auto in einer Stunde gut zu erreichen, kürzer ist es hinüber nach Enkhuizen und den anderen Orten am Ijsselmeer, die alles bieten, was das Touristenherz begehrt.
Im Eingangsbereich des Hotels gibt es zudem ganz viel an Informationen, was man wo erleben kann.
Langeweile kommt hier garantiert nicht auf, egal ob zu Fuß oder motorisiert.

Als wir nachmittags unser Welkom-Drankje im Restaurant einlösen wollen, ist dort eine größere Gesellschaft, die wir nicht stören wollen. Natürlich hätten wir uns trotzdem ins Restaurant setzen können, wollen wir aber nicht. Wir lösen den Gutschein so einfach beim Abendessen mit ein, was auch überhaupt kein Problem ist. Wir können frei aus der Getränkeauswahl wählen, die auf dem Gutschein angegebene regionale Spezialität bekommen wir jedoch nicht.
Im Anschluss an das Freigetränk gehen wir direkt zum Dinner über. Alles läuft wie gehabt am tag zuvor. Unsere junge Bedienung ist sehr bemüht, uns sogar auf Deutsch zu bedienen. Wir lachen zusammen, als sie mir halb auf Deutsch und halb in Englisch erklärt, sie lerne noch und ich auf Holländisch antworte, dass ich es mit Niederländisch auch probiere. Alles ist entspannt und freundlich und macht einfach nur Freude. Den ersten Gang und das Hauptgericht bekommen wir schnell und problemlos, auch die Getränke dazu.
Plötzlich tauchen im Servicebereich 2 vermeintlich wichtige Herren in Anzügen auf und mischen sich in der Geschehen der Servicekräfte und in die Abläufe in der Küche ein. Das Personal wird angewiesen, sich um einige Gäste besonders zu bemühen, der Service der anderen Gäste gerät in den Hintergrund. Die beiden Herren haben viel zu kritisieren und machen dies noch nicht einmal unauffällig. Die Stimmung bei den Kellnern kippt, bei einigen Gästen ebenfalls. Plötzlich wirkt die Bedienung sehr angespannt. Das herablassende Verhalten des einen „Wichtigtuers“ ist für mich nahezu unerträglich. Die junge Bedienung ist den Tränen nahe. Muss das wirklich im laufenden Samstagabend-Betrieb sein? Zumal zuvor wirklich alles mehr als top war … unverständlich! Durch das Auftreten der beiden Herren verzögert sich unser Dessert um beinahe eine ¾ Stunde, in der uns auch sonst keiner vom Personal auch nur nach Getränkewünschen oder ähnlichem gefragt hätte. Die beiden tollen Servicekräfte haben einfach keine Chance. Traurig, dass so etwas mitten unter den Gästen geklärt werden muss. Wir hätten beinahe auf den Nachtisch verzichtet, um nicht noch länger warten zu müssen. Das wäre schade gewesen, denn das Essen ist gewohnt super. Gerade als wir genervt gehen wollen, serviert uns der eine Anzugträger dann doch noch unsere Teller, ohne die sonst von den anderen Servicekräften so liebevollen Worte … Nun ja, danach wollen wir auch nichts mehr trinken und begleichen die Rechnung direkt an der Theke, denn die beiden Servicedamen werden nach wie vor rumkommandiert. Andere Gäste reagieren ähnlich. Mir tun die beiden so netten Bedienungen sehr leid. Zurück bleibt ein schaler Beigeschmack, der einfach nicht nötig gewesen wäre.

Check-Out:
Nach einem erneut leckerem Frühstück checken wir am nächsten Vormittag ganz entspannt aus. Wir müssen lediglich noch die Touristenbelastung und unsere Getränke bezahlen. Pinnen ist kein Problem. Als Abschied gibt es noch eine Flasche Wein für zu hause. Wir werden freundlich und liebevoll mit noch einigen persönlichen Worten verabschiedet. Danke an den guten Service, der uns zu jeder Zeit das Gefühl gegeben hat, mehr als willkommen zu sein!

Von daher lautet unsere Zusammenfassung in Punkten in Bezug auf die 3 Sterne des Hotels:
 
(0 Punkte: miserabel – 10 Punkte: hervorragend)
 
 
Ambiente: 8      
 
Umgebung/Lage: 8            
 
Hotelzimmer: 9           
 
Sauberkeit Zimmer: 9
 
Sauberkeit Flur: 10          
 
Service Rezeption: 10           
 
Service Restaurant: 8-9             
 
Speisen/Getränke: 9           
 
Wellnessbereich: 8         
 
Für den Hund: 9        
 
Preis-/Leistungsverhältnis: 8

 
Wohlfühlcharakter gesamt: 9
 
 
Fletcher Badhotel Callantsoog ***
 
Abbestederweg 26, 1759 NB Callantsoog, Niederlande
 
Telefon: +31 224 582 222
   
 
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