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Hoteltest: Strandhotel Camperduin***, NL-Schoorl

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Hoteltest: Strandhotel Camperduin***, NL-Schoorl

Paashaas
Veröffentlicht von Paashaas, Manuela Klumpjan in Urlaub mit Hund · Donnerstag 30 Jan 2025 · Lesezeit 11:45
Tags: NordhollandSchoorlUrlaubmitHundHoteltestNiederlande
Urlaub mit Hund in der Provinz Nordholland in den Niederlanden
 
… oder auch: Es hätte perfekt sein können, wenn nicht …
 
Camperduin ist ein kleines Dorf zwischen Petten und Schoorl direkt an der Nordsee.
Am Rand der Schoorlse Duinen befindet es sich genau dort, wo die Dünen von Schoorl enden und die künstlichen Deiche Richtung Petten beginnen.
Der bekanntere Touristenort Schoorl mit seiner berühmten Kletterdüne und der höchsten Düne der Niederlande ist gut 5 Kilometer entfernt im Landesinneren.

Check-In
Wir kommen bei viel Wind in Camperduin an und begeben uns natürlich erst einmal an den Strand. Das Strandhotel Camperduin befindet sich in direkter Nähe – was ein Traum! Es sind wirklich nur wenige Meter bis in die Dünen und zum Strand. Ein kostenpflichtiger Parkplatz befindet sich direkt am Aufgang. Für Hotelgäste ist ein zusätzlicher Gratis-Parkplatz vorhanden. Der Wind pustet uns entgegen, die raue Nordsee schäumt und lässt bei Flut und Starkwind nur wenig Strand übrig. Wetter spüren in seiner schönsten Form! Der Anblick auf die hohen Schoorlse Duinen und die tosende Nordsee begeistern und total. In den Wintermonaten dürfen Hunde auch ohne Leine toben. Ein Paradies für Mensch und Tier.
Gut gelaunt begeben wir uns nach dem Strandspaziergang zur Rezeption des Hotels um einzuchecken. Die Dame scheint verwundert, dass wir kommen. Erst nach kurzem Gespräch findet sie unsere Reservierung für die Hotelsuite. Dass ein Hund auch mitreist, sei nicht angemeldet worden, klingt es fast vorwurfsvoll. Zum Glück habe ich alle Belege ausgedruckt vorliegen und zeige sie ihr. Ein kurzes Okay ist alles, was sie kommentiert. Ich bin irritiert. Dann sollen wir alles bezahlen, was wir bereits bezahlt hatten. Sie findet das nicht in ihren Unterlagen, weiß auch weder welches Arrangement wir gebucht haben oder was bezahlt sein soll. Ich muss ihr in meinen ausgedruckten Emails vorlesen, was wir gebucht und vorab gezahlt haben … So langsam werde ich sauer!
Irgendwann scheint sie das alles doch zu akzeptieren. Wie das genau mit dem gebuchten Dinner abläuft, weiß sie auch nicht, aber hey, wenn es denn wirklich das Winterarrangement sei, dann sind es drei Gänge. Wir könnten uns ein Foto von der Speisekarte machen und dann gleich anrufen, um durchzugehen, was wir zum Dinner essen wollen … Erneut bin ich irritiert, entscheide mich aber dafür, ihr direkt unser Wunschessen mitzuteilen. So schwierig ist die Auswahl ja nicht, da überschaubar.
Dass es nur am 1. Tag im Hotel Abendessen geben würde, ist uns bekannt. Sehr irritierend ist es jedoch, wie eindrücklich die Dame darauf mehrfach hinweist, dass auch das Strandpavillion Prince Georg ganz in der Nähe geschlossen sei und wir dann wohl in den benachbarten Ort fahren müssten zum Essen. Dafür erhalten wir sogar Tipps von ihr und einen Umgebungsplan.
Uns wird der Speisesaal für abends und das Frühstück gezeigt. Dafür müssen wir uns auch direkt entscheiden, um welche Zeit wir frühstücken wollen, denn es gibt kein Buffet, sondern a la card-Service. Das müsse geplant werden … Okay, einfach ausschlafen entfällt dann wohl. Aber es gibt auch einen erfreulichen Part: Kaffeekapseln stehen zur unbegrenzten Mitnahme jederzeit bereit, auch Teebeutel. Das ist natürlich klasse und wirklich ein toller Service.
Bevor sie uns zu unserer Hotelsuite begleitet, sollen wir uns noch den WLAN-Code abfotografieren … Sie mag unseren Hund und kuschelt ihn, bevor wir zum Zimmer gehen. Dieses befindet sich gleich nebenan – mitten in dem einzigen Teil, wo gerade eine Baustelle herrscht. An Bagger vorbei gehen wir über unbefestigte Platten zu unserer Tür. Der Weg davor wird gerade erneuert und es herrscht Dreck, Lärm und Chaos … Nicht sehr einladend!

Das Zimmer:
Die Hotelsuite ist dann aber der Hammer und absolut überzeugend. Es ist eine von 3 Kategorien, wo Hunde erlaubt sind. Leider ist die Suite komplett ungeheizt – bei Außentemperaturen von 4 Grad nicht wirklich erfreulich. Es ist einfach saukalt und ungemütlich. Die Rezeptionistin sagt noch kurz, wir sollen einfach die Heizung auf 5 stellen, dann wird alles gut. Dann ist sie weg. Da uns das Zimmer oder besser die Wohnung mit 2 Schlafzimmern,  voll ausgestatteter Küche und tollem Badezimmer total begeistert, sagen wir  erst einmal nichts zu der Kälte und drehen alle 3 Heizungen auf voll, die wir entdecken können. Die Einrichtung gefällt uns gut, alles ist sehr großzügig gestaltet und in freundlich hellen Farben. Einfach nur toll – ohne Einschränkung. Auch der direkte Zugang über die Terrasse mitten in die Dünen ist deutlich besser, als wir es uns erhofft hatten. Es gibt einen großen TV, eine gemütliche Sitzecke und wirklich reichlich Platz. Der WLAN-Code klappt auch. Im Badezimmer und auch sonst ist alles ordentlich und sauber. Wir sind wirklich begeistert.
Nur die Kälte setzt uns zu. Daher gehen wir auf eine große Hunderunde durch die Dünen, die einfach fantastisch ist. Was für eine Natur …
Leider ist es auch nach dem langen Spaziergang nicht wärmer in unserer Suite. Als wir das vor dem Essen ansprechen, zuckt sie nur mit den Schultern und meint erneut, wir sollen die Heizung auf 5 stellen. Das war's!
So verbringen wir einen saukalten Abend unter der Bettdecke, denn es ist so kalt im Zimmer, dass wir es sitzend auf der Couch nicht aushalten. Auch in der 1. Nacht frieren wir. So krass haben wir das bisher noch nirgendwo erlebt. Erst ab mittags des 2. Tages war es angenehm warm im Zimmer. Das macht schon sehr viel von dem eigentlich guten Eindruck kaputt und hätte vermieden werden müssen!
 

Das Essen:
In den Sommermonaten speist man wohl im zum Hotel gehörenden Strandpavillion Struin. Der hat aber im Winter nur bis 17 Uhr geöffnet. Daher gibt es das vorher gewählte 3-Gänge-Menü direkt im Hotel. Der Service dort ist ausgesprochen freundlich. Der Speisesaal rustikal und ansprechend gestaltet. Wir bekommen ohne Nachfrage unser ausgesuchtes Essen, was okay, aber nicht sehr anspruchsvoll ist. Es schmeckt aber gut. Bei der Präsentation ist deutlich Luft nach oben … Das Dessert ist jedoch hervorragend und qualitativ auch sehr hochwertig.
Erstaunlicherweise gibt es auch keine Getränkekarte. Als wir nach Wein – oder später auch Whiskey – fragen, werden uns die einzelnen Flaschen direkt am Tisch präsentiert. Zum Wein sagt der freundlich Kellner, dass er zwar 2 der 4 Weine kenne, die anderen aber nicht … Keine Preisangabe, keine Beratung … Sehr komisch. Aber wie sich später rausstellt, sind die Preise mehr als günstig und durchaus angemessen. Lecker war der Wein auch 😊.

Das Frühstück am nächsten Tag muss von einer Karte ausgesucht werden, wo alles einzeln darauf steht. Jede Käsescheibe, Ei oder getränkt muss einzeln benannt werden und wird dann auch genauso geliefert. Sagst du Schinken und jungen Käse bekommst du davon genau jeweils 1 Scheibe … Wir kommen uns wie Bittsteller vor und hätten sicher mehr gegessen, wenn es bereitgestanden hätte. Die Qualität des Frühstücks ist ausgesprochen gut, der Rührei frisch zubereitet, die Brotauswahl reichlich. Doch zumindest wir trauen uns nicht, da dann ordentlich zuzugreifen, wenn einem die Serviererin dabei auf die Finger schaut … Andere Gäste werden das vielleicht anders sehen und entsprechend nutzen. Das Angebot war wirklich ausreichend.

Am Abend des 2. Tages gehen wir erstaunlich gut essen – in dem Strandpavillion Prince Georg, der ja geschlossen sein soll laut Rezeptionistin … Bereits mittags haben wir uns dort einen Snack gegönnt, mit hervorragender Aussicht direkt über der Nordsee und konnten dann auch gleich für abends reservieren. Von „geschlossen“ war absolut keine Rede! Diesen Pavillon können wir sehr empfehlen: angemessene Preise, gute Speisen, absolut hundefreundlich und einfach nur zum Wohlfühlen!
https://princegeorge.nl
 

Zimmerservice:
 
Wir hätten gerne zugunsten der Umwelt auf den Zimmerservice verzichtet. Dafür hätten wir laut WhatsApp-Chat-Assistent, der uns ungefragt mehrfach kontaktiert hat, einen entsprechenden Zettel an die Tür hängen soll. Diesen gab es jedoch nicht in unserer Hotelsuite. Also hat der Service am nächsten Tag stattgefunden und zumindest den Mülleimer geleert, dreckige Tassen entfernt und die Fußmatte gesäubert. Weder das Bett wurde gemacht noch im Bad gereinigt. Uns hat es nicht weiter gestört.

 
Die Umgebung:
 
Die Schoorlse Duinen sind einzigartig: Sie sind die höchsten und breitesten Dünen der Niederlande. Sie sind 5 Kilometer breit und bis zu 55 Meter hoch. Stundenlangen Wanderungen steht nichts im Weg. Es ist ein unglaublich beeindruckendes Naturgebiet, was uns einfach nur fasziniert hat. Riesige Sandflächen im Landesinneren, Berge, Wälder, Natur pur … Worte können nicht ausdrücken, wie schön und entspannt es hier ist. Für Mensch und Hund einfach ein Paradies. Dass wir direkt aus unserem Hotelzimmer dort hineingehen konnten, ist wirklich mehr als hervorragend. Auch der Strand bietet in beide Richtungen kilometerlange Möglichkeiten zum Erholen, Spazierengehen oder auch für Wassersport. Die sogenannte Lagune, ein künstlich angelegter Bereich noch vor dem eigentlichen Strand, ist ein wahres Highlight für Wassersportler und Kinder.
Die nahegelegenen Dörfer sind klein und fein, in Schoorl selbst ist es recht touristisch. Dort gibt es jedoch diese berühmte Kletterdüne, wo der Sand direkt in den Ortskern fließt und die unglaublich steile Holztreppe, die zur höchsten Düne der Niederlande führt und einen wahnsinnigen Ausblick über die Region bietet. Zudem sind dort oben wundervolle Wanderwege durch den Wald. Größere Städte wie Alkmaar und Bergen sind auch nicht allzu weit entfernt.
Uns persönlich hat jedoch die umwerfende Natur direkt um Camperduin vollkommen ausgereicht. Ein fantastisches Gebiet, das gerade in den Wintermonaten für Erholung pur sorgt!

Check-Out:
Check-Out ist sogar erst um 12:00 Uhr. Eigentlich kann man online auschecken. Doch als ich dort reinschaue, stehen alle auch bereits bezahlten Punkte auf offen … Noch gut gestimmt, denke ich, dass sich das ja an der Rezeption schnell klären wird, da wir diese Diskussion ja bereits bei Ankunft hatten.
Doch weit gefehlt. Ein anderer Mitarbeiter möchte ebenfalls von uns die komplette Summe erneut haben. Genervt und auch verletzt weise ich erneut darauf hin, dass alles bereits vor Monaten bezahlt wäre und wir eben genau diese Diskussion bei Ankunft gehabt hätten. Lediglich die Getränke des 1. Abends seien noch offen. Er reagiert zwar betont freundlich. Doch es macht auf uns den Anschein, dass er uns trotz der mal wieder vorgelegten ausgedruckten Beleg kein Wort glaubt … Wir empfinden das als sehr unangenehm. Irgendwann sagt er dann, ob wir damit einverstanden wären, wenn er uns das alles später per Email dann senden würde, damit wir nicht noch lange warten müssten. Die Klärung würde sicher eine halbe Stunde dauern.
Wir gehen darauf ein, denn wir wollen einfach nur aus dieser Situation heraus, wo wir uns wie Zechpreller vorkommen, obwohl ja alles bezahlt ist!

Das war sonntags. Erst am Dienstag spät nachmittags erhalte ich eine Email, in der bestätigt wird, dass ja doch alles bezahlt sei bis auf die Getränke. Keine Entschuldigung, sondern nur die Nachfrage, ob das, was er an Getränken aufgelistet hat, der Wahrheit entsprechen würde … und der Nachfrage, ob es uns denn gefallen habe.
Ich antworte schriftlich, dass die GetränKe stimmen und erläutere ihm, was uns gestört hat. Immerhin erhalte ich daraufhin den noch offenen betrag und eine Entschuldigung. Zumindest gibt er zu, dass er selbst das alles verbockt hatte und sich gar nicht mehr an seine  eigenen Emailabsprachen hätte erinnern können. Den offenen Betrag überweise ich – eine Rechnung dazu gibt es erst einmal nicht.
Die erreicht mich genau in dem Moment, als ich diesen Bericht hier gerade verfasse. Alle Beträge sind aufgelistet, alles ist als bezahlt markiert. Na immerhin, es sind ja auch erst 4 Tage nach Abreise vergangen …

Während ich diesen Bericht hier verfasse, merke ich erneut, wie unwohl ich mich dabei fühle, wie sehr mich diese unnötigen Diskussionen belasten und auch verärgern.
Der wirklich katastrophale Service dieses Hotels hinterlässt so negative Spuren, dass ich fast vergesse, wie toll das Zimmer und der Ort dort sind. Ja, es hätte wirklich da alles perfekt sein können, wäre uns nur der Respekt entgegengebracht worden, der uns als freudig zahlenden Gästen zusteht. Ein warmes Zimmer, keine Baustelle, kein Dreck vor der Tür und an der Rezeption Mitarbeiter, die wissen was sie tun und uns behandeln, wie es uns zusteht. Lage und Ausstattung der Hotelsuite haben uns vollkommen überzeugt und hätten eine deutlich bessere Bewertung verdient … Einfach nur traurig, dass nun doch das negative in den Vordergrund gerückt wurde!

Strandhotel Camperduin***
 
Heereweg 395 1871 GL Schoorl Niederlande
 
info@strandhotel-camperduin.nl
 
Tel. +31 (0)72 509 14 36
   
 
Von daher lautet unsere Zusammenfassung in Punkten in Bezug auf die 4 Sterne des Hotels:
(0 Punkte: miserabel – 10 Punkte: hervorragend)
 
  
 
Ambiente  Hotel innen / außen: 8 / 8 (wenn die Baustelle weg ist!)
Umgebung/Lage: 10
 
Hotelzimmer: 10
 
Sauberkeit: 9
 
Service Rezeption: 2
Service Restaurant: 9
 
Zimmer-Service: 8
 
Frühstück: 7
 
Restaurant Essen/Getränke: 7/ 8 (ohne Getränkekarte schwierig zu beurteilen)
Für den Hund: 9 (keine Leckerchen oder Näpfe vorhanden, Umgebung aber perfekt)
 
Preis-/Leistungsverhältnis: 8 (ohne Ärger deutlich höher)
 
    
 
Wohlfühlcharakter gesamt: 7,9


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